Gute Geldanlagen

Warum soziale Unternehmen eine gute Geldanlage darstellen

Geld bringt Freiheiten, aber auch Verantwortung. Diese Botschaft ist wichtig, aber auch nicht ganz einfach zu verstehen und umzusetzen. Wir sollten uns immer die Frage stellen, was unser erspartes oder angelegtes Kapital bewirkt. Finanziert es Kinderarbeit, Rüstung, Umweltverschmutzung? Oder arbeitet es zu Gunsten der Gesellschaft und fördert einen positiven Wandel in dieser Welt? Pavan Sukhdev plädiert in seinem Buch Corporation 2020 für folgenden Ansatz:

„Wer nachhaltige Wirtschaftsformen befördern will, muss über nachhaltige Unternehmen nachdenken. Das klingt banal, ist es aber nicht. Unternehmen sind die zentralen Akteure unseres Wirtschaftslebens. Sie beschäftigen die große Mehrheit der Erwerbstätigen, erwirtschaften den überwiegenden Teil des Sozialprodukts, tätigen den Löwenanteil der Investitionen und sind der zentrale Treiber technischer Innovationen.“

Unternehmen haben Macht

Ob man es gut findet oder nicht: Unternehmen sind die Organisationen, welche die größte Macht, den größten Einfluss auf uns haben. Sie können mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln – und das ist meistens sehr viel – wegweisende Entscheidungen für die Gesellschaft beeinflussen. Wie bereits erwähnt: wer Geld hat, hat auch Verantwortung. Was für den Einzelnen gilt, gilt für Unternehmen noch viel mehr.

Aber gerade bei großen internationalen Konzernen fallen den meisten Menschen nur negative Eigenschaften ein. Profit auf Kosten anderer. Gewinnorientiert zum Nachteil der Natur, mit wenig Rücksicht auf Arbeitsbedingungen und Lebensgrundlagen der Menschen an den Produktionsstandorten.

Dabei gibt es sehr viele große Unternehmen, welche die andere Richtung einschlagen. Bei denen ein Umdenken stattfindet. Sei es beim Umweltschutz, den Arbeitsbedingungen oder bei der Ermöglichung sozialer Initiativen. Kaum ein großer Konzern kommt noch ohne Umweltbericht oder professionelle CSR-Maßnahmen aus.

„Unter Corporate Social Responsability (CSR) verstehen wir die Bereitschaft und Entschlossenheit, mit selbst gewählten Strategien unter Einsatz von Unternehmensressourcen einen Beitrag zum Wohl der Allgemeinheit zu leisten.“ Philip Kotler, Good Works

Geld als Hebel

In dem wir unser Geld dahin geben, wo Gutes getan wird, fördern wir dieses Gute noch weiter. Wir machen diejenigen stärker, die ihre Macht und ihren Einfluss zum Guten verwenden. Der Hebel ist bei Unternehmen am größten, da sie die größten Ressourcen haben und somit Einfluss auf wichtige – auch staatliche – Entscheidungen nehmen können.

Stellt man Unternehmen Kapital zur Verfügung, verbessert man ihre Position. Höhere Aktienkurse und bessere Konditionen für eine Kreditaufnahme sind die positiven Folgen. Sie können somit noch mehr wachsen und dementsprechend noch mehr Gutes bewirken. Dies gilt für große börsennotierte Konzerne, aber natürlich besonders für kleinere Firmen, deren Gründer und Geschäftsführer sozial und ökologisch denken und dementsprechend motiviert sind, ihre Vision auch umzusetzen.

Nachhaltigkeit als Vorteil

Gerade weil Unternehmen nachhaltig arbeiten, werden sie langfristig einen Wettbewerbsvorteil haben. In Zukunft wird kaum ein Lieferant mehr Aufträge erhalten, wenn er keinen Umweltbericht vorlegen kann. Kunden entscheiden sich mehr und mehr für das nachhaltigere zweier ansonsten gleichwertiger Produkte. Sinn suchende Mitarbeiter – vor allem der Generation Y – werden stärker angezogen und sind motivierter. Es gilt das Motto: Gute Ergebnisse durch gute Taten.

Dieser Trend kommt den Unternehmen zugute, die bereits jetzt auf Nachhaltigkeit achten, in denen also frühzeitig ein Umdenken stattfindet. Denn: unsere Umweltprobleme und gesellschaftliche Herausforderungen wie soziale Ungleichheit werden tendenziell nicht weniger werden. Dies erhöht den Druck auf Unternehmen, etwas dagegen zu tun bzw. zu „unternehmen“. Dieser Druck kommt sowohl von den Verbrauchern als auch von der Politik.

Investieren in soziale Unternehmen

Das eigene Gesparte bei nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen zu investieren ist also durchaus sinnvoll. Grundsätzlich gilt dabei, dass man die Art der Anlage verstehen und auf Transparenz achten sollte. Nicht jedes Investment ist für jeden geeignet. Ob es der nachhaltige Investmentfonds werden soll, der direkte Kauf von Aktien, Crowdinvesting oder etwas Festverzinsliches – die Wahl hängt von den persönlichen Gegebenheiten ab. Je besser die eigene finanzielle Bildung ist, desto größer ist auch der Mehrwert, den man aus Gesprächen mit Anbietern oder Berater*innen ziehen kann. Und desto mehr Möglichkeiten stehen einem offen, die Verantwortung für das eigene Geld wahrzunehmen.

Sebastian Grothaus, Gründer und Geschäftsführer Good Profits   (www.good-profits.de)