Europas gefährlichstes Finanzprodukt ist ein Hungermacher

Europas gefährlichstes Finanzprodukt ist ein Hungermacher

– PRESSEMELDUNG –

Brüssel/München, 15. März 2013 — Manche Finanzprodukte tragen maßgeblich dazu bei, dass gesunde Wirtschaftskreisläufe zerstört und Existenzen vernichtet werden. Um die Eindämmung destruktiver Finanzprodukte ging es beim Wettbewerb „Europas gefährlichstes Finanzprodukt“, der von dem EU-Abgeordneten Sven Giegold veranstaltet wurde. Die EInsender der beiden „Gewinner“-Produkte sind Mathias Winkler, Fachberater für nachhaltiges Investment und Mitglied der Bildungsinitiative ´Geld mit Sinn` e.V., sowie Will Martindale, Financial Services Policy Advisor bei OXFAM.

Mathias Winkler hatte den Fonds „DB Platinum Agriculture (Euro) aus dem Produktangebot der Deutschen Bank vorgeschlagen, stellvertretend für alle Finanzprodukte, die mit Nahrungsmittelpreisen spekulieren .

„Es gibt inzwischen  deutliche Hinweise, dass Spekulationsprodukte dieser Art zu drastischen Preissteigerungen bei Grundlebensmitteln beitragen können. Wenn Menschen in den Armutsregionen 80 Prozent ihres Einkommens für Lebensmittel ausgeben müssen, und nicht nur 10 bis 20 Prozent wie bei uns, dann sind Preissteigerungen für sie eine existenzielle Bedrohung,“ begründete der Anlageberater seine Wahl.

Ziel des Wettbewerbs war es, Produkte zu identifizieren, die hohe Risiken verschleiern, unnötig komplex sind oder anderen Menschen Schaden zufügen.

Das europäische Parlament hat zwar bereits mehrheitlich einen Gesetzesentwurf gebilligt, der die Einführung verbindlicher Positionslimits bei Lebensmittel- und anderen Warenderivaten vorsieht. Nun gilt es jedoch, auch den Rat der Mitgliedsländer zur Zustimmung zu bewegen.

Sven Giegold wird als nächstes mit dem Leiter der Europäischen Finanzaufsichtsbehörde ESMA in Paris zusammnen treffen, um über die beim Wettbewerb „prämierten“ Finanzprodukte zu diskutieren. Die Jury und die Gewinner sollen ebenfalls an der Diskussion teilnehmen.

Ein vollständiger Bericht über den Wettbewerb ist beim Handelsblatt veröffentlicht worden, darüber hinaus berichteten BBC News, ntv, Spiegel, taz, Süddeutsche Zeitung und viele andere Medien.